Essen von Leichenteilen?

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Ich lebe seit nunmehr sieben Jahren als Vegetarier und bewege mich dabei immer weiter in Richtung vegane Ernährung. In mir stieg seinerzeit mehr und mehr das Bewusstsein, dass im Supermarkt angebotene, tierische Leichenteile meist unter schlimmsten Bedingungen produziert werden. Ich aß immer weniger Fleisch und schließlich mochte ich es schlichtweg nicht mehr…

In Mastbetrieben und in Schlachthöfen läuft also nicht alles rund, obwohl auf angebotenen Produkten mitunter das Tierwohl-Label zu erkennen ist. Die armen Kreaturen werden zunächst in viel zu engen Ställen gehalten und sehen dabei nie das Tageslicht. Ihr Leben besteht aus fressen, fressen, fressen und wachsen, wachsen, wachsen. Einer schnellen Gewichtszunahme würde ausreichende Bewegung im Freiland natürlich auch entgegenstehen. Erreichen die armen Geschöpfe schließlich ihr Zielgewicht, werden sie in viel zu enge Viehtransporter gepfercht. Nun geht es auf zur ersten und gleichsam letzten Reise. Denn das schnelle Ende kommt nach anstrengender Fahrt in der Großschlachterei. Wie Delinquenten werden die Nutztiere in gekachelte Räume getrieben und mit Gas betäubt. Bei lebendigem Leibe wird anschließend die Schlagader am Hals durchtrennt. Die Tiere bluten aus und sterben. Dass manche von ihnen dieses Procedere bei vollem Bewusstsein erleiden müssen – die Betäubung funktioniert halt nicht in allen Fällen – erfährt niemand. Und eigentlich interessiert es auch niemanden – mit Ausnahme vielleicht einiger Tierrechtler… Denn es geht – wie immer – nur ums große Geld.

Was bei der industriellen Fleichproduktion ebenfalls gern verschwiegen wird, ist der Verbrauch von Wasser. So werden für die Produktion von 1 kg Rindfleisch ungefähr 15.000 Liter Wasser benötigt. Bei Schweinefleisch sind hier immerhin noch ca. 4.000 Liter Wasser erforderlich.

Weiter geht es mit dem Tierfutter. So wird für die Produktion 1 kg Rindfleisch ca. 10 kg Grünfutter benötigt. Bei Schweinefleisch beträgt dieser Futter-Anteil etwa 5 kg. Und das Grünfutter (Soja, Futterweizen, Mais…) wächst auf fruchtbaren Äckern, wo besser Nahrungsmittel/Gemüse für Menschen angebaut werden sollte. Das wäre viel effizienter. Im Amzonas-Gebiet wird für derartige Ackerflächen seit Jahren sogar der tropische Regenwald abgebrannt und gerodet. Die Massentierhaltung schont also nicht gerade Ressourcen und ist dabei auch sehr energieaufwändig.

Ein weiteres Problem der Massentierhaltung, ist noch der Anfall des klimaschädlichen Gases Methan. Es bildet sich während der Verdauung im Darmtrakt der Tiere und entweicht später in die Luft. Weltweit gelangen so jedes Jahr Millionen von Kubikmetern Methan in der Atmosphäre und zeichnen ihrerseits für einen Teil der Klimakatastrophe verantwortlich.

Wenn man mich fragt, gibt es keine andere Möglichkeit, als den stetig wachsenden Fleischkonsum endlich rigoros zu drosseln. Es geht dabei nicht um komplette Verbote. Aber es sollte ausreichen, vielleicht nur einmal pro Woche einen Fleischtag zu zelebrieren. Das wäre auf jeden Fall ein guter Anfang…

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