Abrissorgie…

(197)

In einem Beitrag der HAZ vom 13.01.2023 mit der Titelzeile „Wenn die großen Betonbrocken fallen“, wurde von einem Redakteur die Abrissorgie in meiner Wohnstadt Hannover beschrieben. Denn hier werden gerade viele große Gebäude aus den 1970’er Jahren dem Erdboden gleich gemacht. Was wir sehen, ist dabei nichts anderes, als eine riesige Umweltsünde. Denn in der Bausubstanz steckt unheimlich viel graue Energie. Und bei der Errichtung dieser riesigen Bauwerke entstand tonnenweise Kohlendioxid. Ich war vor dem Abriss zufällig in einem dieser Gebäude und durfte Baumaterialien ernten bzw. retten. Es tat mir in der Seele weh, zu sehen, was dort der Abrissbirne zum Opfer fallen wird: Nämlich hunderte Fensterprofile/-Scheiben, Türen, Sanitär-Objekte, ganze Großküchen, Leichtbautrennwände, Deckenverkleidungen, Beton-Fertigtreppen und vieles andere mehr. Das alles, obwohl klar ist, dass man diese, dem Abriss ausgelieferten Gebäude, energetisch nachrüsten und einer anderen Nutzung zuführen kann. Renommierte Architekten hatten ähnliche Ideen. So bestünde die Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand und klimaneutral, z.B. neuen Wohnraum zu schaffen, Bauwerke als Co-Housing-/Co-Working-Place, als Stadtteilzentrum oder Studentenwohnheim (…) nachzunutzen. Es ist aber leider nicht gewollt! Investoren zahlen Unsummen für Grundstücke in zentraler Lage – aber nur wenn diese frei sind oder die ‚alte‘ Bausubstanz abgerissen werden darf. Ein Neubau wird später erneut Unmengen an grauer Energie fressen und CO2 emittieren, um in spätestens 50 Jahren ebenfalls platt gemacht zu werden. Das ist doch eine tolle Logik… Wie in vielen Bereichen wird erneut klar: Geld regiert die Welt! Der gesunde Menschenverstand bleibt außen vor! Und das Klima spielt dabei absolut keine Rolle!

Vielen Dank dafür, an alle Verantwortlichen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert