Essensretter!

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Es gibt Menschen, denen die Verschwendung von Lebensmitteln mehr oder weniger egal ist. Es tut ihnen nicht weh, mal etwas wegzuwerfen. Andere denken schon mal darüber nach, dass wir in 2019 in Deutschland z.B. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendeten. 52% dieser unfassbaren Menge entfielen dabei auf Privathaushalte. Das bedeutet, dass jeder Bundesbürger (Babies, Kinder und Alte mitgerechnet) 75 kg Nahrung wegwirft. Ganz schön viel, oder? Diese Zahlen stammen übrigens aus einer Studie des Thünen-Institutes.

Liegt diese unsägliche Verschwendung vielleicht auch daran, dass viele Verbraucher meinen, das Mindesthaltbarkeitsdatum auf einer Packung bedeute sicher tödlich ab? Das mag schon sein. Ganz sicher sind Nahrungsmittel aber auch viel zu billig. Im früheren Zeiten musste ein Arbeitnehmer z.B. wesentlich länger für ein Brot arbeiten, als heute. Auch ist alles jederzeit verfügbar! So kaufen wir schlichtweg viel mehr ein, als wir verbrauchen können. Nahrungsmittel sind beliebig, sie stellen nur einen geringen Wert dar.

Mittlerweile gibt es viele sogenannte Essenretter, die sich dieser Verschwendung entgegenstemmen. Das sind z.B. Tafeln, die Nahrungsmittel kurz vor dem Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums bei Supermärkten abholen und zum Nulltarif an Bedürftige verteilen. Andere Organisationen nehmen sich Überproduktionen an oder verkaufen günstig krummes Gemüse und Obst, dass kein Supermarkt haben will. Auch waren aus Havarien, dürfen nicht mehr in den normalen Handel. Auch darum kümmern sich Essensretter.

In Summe wird trotzdem immer noch viel Essbares weg geworden. Daher gibt es AktivistInnen, die auf die Straße gehen und gegen diese Verschwendung demonstrieren

Jüngst erregte z.B. Carla Hinrichs Aufsehen, die sich in der Gruppe Letzte Generation engagiert. TeilnehmerInnen an Demonstrationen fixieren sich dabei u.a. mit Sekundenkleber auf dem Asphalt von Autobahnauffahrten. Mit derartigen Aktionen wollen sie auf die Probleme aufmerksam machen und Mitmenschen sensibilisieren. Dabei gefährden sie natürlich sich selbst und andere.

Ãœber die Art und Weise des Protestes muss man also streiten. Die Idee dahinter ist jedoch vollkommen richtig!

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