Erdbeben

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Das Erdbeben im Grenzgebiet Syrien-Türkei war schrecklich. Die Menschen in den betroffenen, gleichermaßen vom jahrelangen Krieg gebeutelten Regionen Syriens und die in der Türkei, brauchen dringend Hilfe.

Bei Eiseskälte versuchen sie mit bloßen rHänden, Trümmer beiseite zu räumen, Angehörige, Freunde, Nachbarn zu retten. Eigene Hilfsdienste sind hoffnungslos überlastet. Ein Vater hält die aus Trümmern ragende Hand seiner toten Tochter… Mir stockt der Atem. Während wir im Warmen sitzen und uns des Lebens freuen, sterben andernorts Zehntausende Menschen durch Naturgewalten.

Keine Frage: Wir müssen spenden und Unterstützung leisten! Viele internationale Helfer sind bereits vor Ort. Sie bringen Räumgerät, Zelte, Heizungen, Decken der Nahrungsmittel. Es fehlt an allem. Ein Syrer sagt, was der Krieg in zehn Jahren nicht zerstören konnte, schaffte das Erdbeben in wenigen Minuten.

Die jeweiligen Staatslenker, Erdogan uns Assad, versuchen nun auf perfide Weise, die Katastrophe für eigene Zwecke zu nutzen. Kritische Stimmen, über viel zu spät anlaufende Hilfe (…) werden als Fake-News tituliert, Verfasser kritischer Twitter-Kommentare verhaftet. Man tue alles, um zu helfen. Militär werde zur Unterstützung abgestellt usw. Trotzdem wird die Plattform Twitter zeitweise abgeschaltet. Und das, obwohl sich viele Verschüttete dieser Möglichkeit bedienen, um Kontakt zu den Rettern aufzunehmen. Hier können sie auf sich aufmerksam machen und mitteilen, dass sie noch irgendwo in den Trümmern eingestürzter Häuser auf Hilfe warten .

Ich frage mich, was das für Politiker sind, die so mit ihrem geschundenen Volk umgehen? Sie müssen dafür irgendwann zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden. Es geht ihnen nämlich nicht wirklich darum, ihrem Volk zu dienen und aktuell Hilfe zu leisten. Nein, es geht ihnen lediglich um die eigene Machterhaltung!

Zudem hoffe ich, dass skrupellose Unternehmen und korrupte Behörden zur Rechenschaft gezogen werden, die in den vergangenen Jahren Gebäude errichteten, die nicht erdbebensicher waren, bzw. dieses genehmigten. Auch wenn das niemanden mehr zum Leben erweckt, ist man es den Opfern schuldig. Viele dieser Menschen wären höchstwahrscheinlich noch unter uns, hätte man Häuser so gebaut, dass sie bei einem Erdstoß nicht wie Kartenhäuser zusammenfallen…

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